Verständnis NE/BNE
Nachhaltige Entwicklung (NE) – Verständnis der Universität Bern
Nachhaltige Entwicklung ist ein langfristiges, optimistisches Leitbild einer gesellschaftlichen Entwicklung, welches die Menschen mit ihren Bedürfnissen, Fähigkeiten und Handlungen in den Mittelpunkt stellt. Dabei ist die inter- und intragenerationelle soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit bei gleichzeitiger Respektierung ökologischer Grenzen der Nutzung natürlicher Ressourcen zielgebend. Diese Querschnittsaufgabe erfordert Beiträge auf allen Entscheidungsebenen. Folglich sind Mitsprache und Partizipation ein Kernprinzip dieses Leitbilds. Idealerweise stimmen alle Akteure ihre konkreten Ziele und Massnahmen im Sinne der übergeordneten Vision aufeinander ab. Nachhaltige Entwicklung ist so gesehen ein kontinuierlicher Prozess der Aushandlung und Kompromissfindung, um vielfältige ökologische, soziale und wirtschaftliche Interessen abzuwägen, untereinander abzustimmen und konsensorientiert Zielkonflikte friedlich zu regeln. Diese Partizipation bedingt aber, dass die Akteure das nötige Wissen dazu besitzen und entsprechend handeln können, respektive dazu befähigt werden. Neben geeigneten institutionellen Rahmenbedingungen sind Forschung und Bildung der Schlüssel dazu.
Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) – Verständnis der Universität Bern
Die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) befähigt alle Akteure einer Gesellschaft am individuellen und gesellschaftlichen Such-, Lern- und Gestaltungsprozess der nachhaltigen Entwicklung teilzunehmen. Diese Lernprozesse im Bezug auf nachhaltige Entwicklung sind von grosser Bedeutung, somit haben Forschende und vor allem Lehrende an der Universität die Aufgabe, ihre Studierenden auf die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft und deren Zukunft zu sensibilisieren. AbsolventInnen der Universität können nach ihrem Studium in verantwortungsvollen Positionen in Forschung, Lehre, Verwaltung, Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik nachhaltige Entwicklung massgebend mitgestalten. Darum soll die universitäre Bildung für Nachhaltige Entwicklung Studierende u.a. dazu befähigen, vernetzt und in Zusammenhängen zu denken, komplexe Gesellschaft–Umwelt-Wirkungsgefüge und Prozesse zu erfassen und Wirkungshypothesen über Ursachen und mögliche Folgen solcher Prozesse zu formulieren. In der Diskussion um Bildung für Nachhaltige Entwicklung spielt der Aufbau von Kompetenzen eine zentrale Rolle